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17. September 2021

Die Parteibeobachterin – Frank Heinrich

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Frank Heinrich – eine erschöpfte Tirade der Frustration  

Viel gibt es über Frank Heinrich eigentlich nicht zu sagen, als cDU Direktkandidat ist er so unbedeutend, dass jegliche Recherche frustrierend ist. Frustrierend, weil man grundsätzlich über eine Person von cD/SU nachdenken muss, und weil er im Gegensatz zu so vielen anderen rechtsliebäugelnden oder offen homophoben Politikern der erzkonservativen Brigade (hier: cDU, nicht der KV Chemnitz der Grünen) so unscheinbar ist, dass man irgendwann einfach nicht mehr über ihn lesen will. Werte Leser:innen, Sie müssen jetzt auch durch.  

„Heinrich sag, wie hast du’s mit der Religion?“ „Habe nun ach, Theologie … ein Jahr studiert, dann 10 Jahre Pause gemacht und dann nochmal zwei Jahre neben meiner Ausbildung zum Heilsarmeeoffizier studiert. Aber es reicht, um mich in der Bundestagsbiografie als Theologe zu bezeichnen.“ Ob für die Gläubigen an Kindesmissbrauch, Fremdenfeindlichkeit und Ausschluss anderer Religionen nun das Theologiestudium oder die Heilsarmee mehr Sympathien bringt, sei jeder:m selbst überlassen. Auf seiner Wahlkampfseite listet er sich übrigens als ‚Sozialarbeiter, Pastor‘. Theologe, Pastor, Politiker – Hauptsache das Blaue vom Himmel erzählen. Für die Mitgliedschaft in einem päpstlichen Ritterorden hat es allerdings nicht gereicht, eine enttäuschende Erkenntnis für einen konservativen Christen.  

Im Weiteren gibt es noch ein paar der üblichen Auswirkungen von Glaubensverirrungen. Hier stellvertretend: Ein wenig gottgegebener Sexismus, ein paar Skandälchen mit Missionierung bei seinem Verein, der eigentlich Opfer von Menschenhandel retten sollte – ist jetzt nichts allzu krasses und Skandalöses. Als ein Anhänger des Nordischen Modells ist Heinrich der Hurenhasser ganz scharf darauf, Frauen die sich gerne und freiwillig für Sex bezahlen lassen, das Leben schwer zu machen. Das alles mit der Begründung illegalen Menschenhandel noch illegaler zu machen und damit jegliche Möglichkeit einer Kontaktaufnahme von Behörden zu blockieren. Dass damit auch jegliche Hilfe für Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel in den Untergrund getrieben wird, ist dann ein Fall für den Beichtstuhl. Sollten ca. drei Vater Unser und fünf Ave-Maria sein, körperliche Selbstgeiselung kam ja leider vor ein paar Jahren aus der Mode. Und nicht einmal hier geht er über die typische konservative Bigotterie hinaus, die sich genüsslich mit verschrobener christlicher Nächstenliebe paart. Und natürlich kann man den aus diesem Liebesspiel entstandenen Bastard noch nicht einmal abtreiben ohne zu sündigen.  

Als schlimmste Entdeckung über Frank Heinrich kann man wohl nur seinen Youtube-Kanal nennen. Mit dem Raben „Frei“ übt er dort in seinem Video-Podcast für Kinder Bauchreden und erzählt ein paar Schwänke aus der Politik. Kinder sind wohl auch die einzigen, die sich fröhlich Videos mit schlechtem Schnitt über einen alten weißen Mann und seinen doch recht schweigsamen Raben anschauen. Für die Videos spricht immerhin, dass sie mehr Klicks haben, als die Aufzeichnungen von Heinrichs Reden im Bundestag. Gegen sie spricht, dass es schon ein wenig weh tut, sie zu sehen. Als Bundestagsabgeordneter sollte das Geld da sein um Videos etwas professioneller zu drehen. Oder zumindest mit Stativ… Wer immer noch nicht von Heinrichs Videoauftritt abgeschreckt ist: Er erklärt im neusten Video selbst über sich, wer er ist. Auch dieses Video ist handwerklich unprofessionell, inhaltlich wenig überraschend und perlt am Gehirn einfach nur sanft ab.   

Fazit: Stellt man Frank Heinrich in einen Pulk von cDU-Politiker:innen, so fällt er nur auf, weil er keinen der üblichen Skandale mitbringt. Gut, inzwischen kann man als ‘üblichen Skandal’ zählen, dass er wie alle anderen Arschkrampen im Juli wegen der Fraktionstreue wohl mit gegen die Aufnahme von afghanischen Ortskräften gestimmt hat. Aber auch dort hebt er sich weder gegen andere Politiker:innen seiner Partei ab, noch gegen die anderen Direktkandidat:innen für Chemnitz, die schon einen Platz im Bundestag haben. Wenn er sich vor eine Wand stellt, passt er sich nicht nur der leicht angegrauten Raufasertapete an, er ist die leicht angegraute Raufasertapete.  

Heinrich steht für eine Partei, die in den letzten Regierungsperioden immer mehr versagt hat und er war als Abgeordneter direkt dafür verantwortlich. Immerhin setzt er sich in seinem Wahlprogramm dafür ein, dass Beleidigungen schneller verfolgt werden können. Und nicht einmal das kann uns bei diesem blassen Etwas Politik wirklich reizen. 

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